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Also sprach ZarathustraEndlich aber wurde er alt und weich und murbe und mitleidig, einem Grossvater ahnlicher als einem Vater, am ahnlichsten aber einer wackeligen alten Grossmutter. Da sass er, welk, in seinem Ofenwinkel, harmte sich ob seiner schwachen Beine, weltmude, willensmude, und erstickte eines Tags an seinem allzugrossen Mitleiden.» «Du alter Papst, sagte hier Zarathustra dazwischen, hast du Das mit Augen angesehn? Es konnte wohl so abgegangen sein: so, und auch anders. Wenn Gotter sterben, sterben sie immer viele Arten Todes. Aber wohlan! So oder so, so und so — er ist dahin! Er gieng meinen Ohren und Augen wider den Geschmack, Schlimmeres mochte ich ihm nicht nachsagen. Ich liebe Alles, was hell blickt und redlich redet. Aber er — du weisst es ja, du alter Priester, es war Etwas von deiner Art an ihm, von Priester-Art — er war vieldeutig. Er war auch undeutlich. Was hat er uns darob gezurnt, dieser Zornschnauber, dass wir ihn schlecht verstanden Aber warum sprach er nicht reinlicher? Und lag es an unsern Ohren, warum gab er uns Ohren, die ihn schlecht horten? War Schlamm in unsern Ohren, wohlan! wer legte ihn hinein? Zu Vieles missrieth ihm, diesem Topfer, der nicht ausgelernt hatte! Dass er aber Rache an seinen Topfen und Geschopfen nahm, dafur dass sie ihm schlecht geriethen, — das war eine Sunde wider den guten Geschmack ...» |
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