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Eine Frau in BerlinGegen 19 Uhr kam das GerГјcht auf, daГџ nun Feierabend sei - es stellte sich als Irrtum heraus. Weiter, Zink, Zink... Endlich, gegen 20 Uhr erschien ein Russe und winkte uns in die Kantine. Wir schlangen die fette Suppe herunter und trotteten heim. Ich war mГјde zum Umfallen, meine HГ¤nde waren dunkelgrau. Nachher auf dem Waschwasser schwammen dicke graue Flocken. Legte mich lang hin, lieГџ mich von der Witwe mit Tee und Kuchen verwГ¶hnen. Seit gestern haben wir wieder elektrischen Strom. Vorbei die Kerzenzeit, vorbei das Klopfen an der TГјr, vorbei die Stille. Das Radio wird vom Berliner Sender beschickt. Es bringt meistens Nachrichten und EnthГјllungen, Blutgeruch, Leichen und Grau-samkeit. In groГџen Lagern im Osten sollen Millionen Menschen verbrannt worden sein, meistens Juden. Aus ihrer Asche sollen die KunstdГјnger hergestellt haben. Und was das Tollste ist: Alles das soll in dicken BГјchern sГ¤uberlich notiert sein, eine BuchfГјhrung des Todes. Wir sind eben ein ordentliches Volk. SpГ¤tabends kam Beethoven, und damit kamen TrГ¤nen. Hab abgedreht ...» |
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